8/21/2008

umzug

wir haben es geschafft! wir haben john dazu bekommen, uns ausziehen zu lassen.
nachdem zwei der saudi arabier, die an unsere stelle treten, heute zum verhör bei john angetreten sind und anja schnell etwas schriftliches aufgesetzt hat, dass wir abgesichert sind, hat uns john endlich frei gegeben. er hat zwar auf den vertrag noch geschrieben das wir verantwortlich gemacht werden, wenn die drei saudis vor dezember wieder ausziehen wollen, aber wir haben uns von unserer anwältin(!) sagen lassen, dass er dazu nicht befugt ist, uns diese klausel aufzuzwängen. sie meinte das wir zudem das druckmittel in der hand haben, dass er eigentlich gar nicht befugt ist untermieter aufzunehmen ohne das management, welches das haus an ihn vermietet, davon zu unterrichten. zum glück mussten wir diesen verzweiflungsjoker nicht ziehen, sonst wäre die sache vielleicht nicht so friedlich abgelaufen.
john hat sich natürlich noch quer gestellt mit den zeiten für unseren auszug, weil er dabei sein will, um zu überprüfen, ob wir auch keine seiner Computer mitgehen lassen.*pfff, wer braucht PC´s wenn man nen Mac hat*
wir sind ihm noch ne runde in den hintern gekrochen und haben schon mal angefangen unsere tiefkühlkost zu verspeisen damit sie uns morgen nicht wegtaut. wir haben uns wie die raupen durch den halben tiefkühlschrank gefressen und mit unserer kocherei fast die wohnung abgefackelt. ein wenig essen war auf die heiße heizspirale gefallen und fing an zu verbrennen. da wir zu diesem zeitpunkt noch nicht wußten das in der microwelle über dem herd eine dunstabzugshaube eingebaut ist, die man hätte anschalten können, schmorgelte es stattdessen fröhlich vor sich hin bis ein feueralarm losging. anja schnappte sich die pfanne von der herdplatte, riss die eingangstür auf und stellte sie draußen in den eingangsbereich unseres apartments auf den boden. der feuermelder hörte nicht auf ohrenbetäubend zu piepen und wir standen wie erstarrt da und hatten angst das entweder sprenkler losgehen oder die feuerwehr kommt. das ende vom lied war das gar nichts passierte, der feurmelder ging aus, nachdem genügend frische luft in den raum geströmt war und wir kochten mit zitternden knien weiter.
nach dem essen haben wir in einem panikanfall angefangen alle lebensmittel in pappverpackungen, sowie gewürze und tee in einen wäschekorb zu schmeißen und sind jetzt dabei unsere koffer zu packen um morgen gegen 18 uhr hier auszuziehen.
vorher müssen wir aber noch zu unserem neuen vermieter und den vertrag unterschreiben und uns die schlüssel holen, für unsere neue unterkunft. ich hoffe das alles so hinhaut, ansonsten können wir noch eine nacht hier bleiben, was ich aber nicht unbedingt will.
nun noch zu unserem "first day of classes": kalt, lustig und spannend sind die begriffe, die diesen tag gut umschreiben.
wir haben erst luke jordan unseren photografieprofessor kennengelernt, welcher sehr nett und lustig war. ich glaube es kam kaum ein satz aus seinem mund, bei dem wir nicht gelacht haben. er führte frauke und mich auf eine lustige art und weise die ganzen drei stunden, die wir ihn hatten, vor. er meinte das er alle paar jahre deutsche ausstauschstudenten in seinem kurs hat, die immer im zweierpack aus irgendwelchen koffern rausspringen und meist am ende des kurses mehr über fotografie wissen als er selbst. er hat eine sehr klare aussprache und spricht auch sehr langsam, was es einfach macht ihn zu verstehen und es uns erleichtert über seine witze zu lachen, da wir sie kapieren. aber nach drei stunden in seinem riesigen fotolabor waren wir alle so durchgefroren von der klimaanlage, dass wir halb gerannt sind um das gebäude so schnell wie möglich zu verlassen und uns in der sonne auzutauen.
nach fotografie hatten wir zwei stunden pause und sind auf dem kampus unterwegs gewesen und haben leute, die wir aus megans und marys freundeskreis kennen, getroffen und smalltalk gehalten und sind dann zu unserem zweiten kurs (siebdruck) gegangen. da wir für diesen kurs noch nicht eingeschrieben waren, mussten wir den prof auf knien anbetteln das er frauke und mich noch aufnimmt. er meinte, das er schauen muss wieviel leute kommen und dann entscheidet. er stellte die aufgaben für das semester vor und wir hofften inständig das wir aufgenommen werden. noch der einführung, sind wir gleich zu ihm hin und er hat uns eingetragen, weil eine zwei kursteilnehmerinnen nicht gekommen waren. wir waren glücklich, endlich läuft alles so wie es sollte!
der fresskorb ist gepackt

Keine Kommentare: